Zudem wurde mithilfe von EU-Mitteln begonnen, den Stadtteil zum Wasser hin zu öffnen und Wasserlagen, die bislang durch gewerbliche und industrielle Nutzungen (vor allem Werften und Fischereiwirtschaft) dominiert wurden, neu zu erschließen („Geestemünde geht zum Wasser“). Das letzte der Stadtteilentwicklung zugrunde liegende Handlungskonzept stammt aus dem Jahre 2009. Seither wurden viele Projekte umgesetzt, es ergaben sich jedoch auch neue Herausforderungen für die Stadtteilentwicklung. Die Stadt Bremerhaven hat daher FORUM und plan-werkStadt im Oktober 2015 mit der Erarbeitung eines neuen Handlungskonzeptes für Geestemünde beauftragt. Das Konzept wurde gemeinsam mit zahlreichen Akteuren vor Ort entwickelt und soll als konzeptionelle Grundlage für die Förderung der Stadtteilentwicklung in den nächsten Jahren dienen
Sanierungsträger GmbH in Kooperation mit plan-werkStadt und FORUM Huebner, Karsten und Partner. Ziel der Untersuchung war das Herausarbeiten vorrangig städtebaulicher Missstände in der historischen Fachwerkstatt und die Entwicklung von Zielen und Maßnahmen zur Sicherung der zahlreichen bau- und kulturhistorisch wertvollen Gebäude und Plätze. Durch Vor-Ort-Begehungen und Bestandserhebungen und –analysen, aber auch durch Informationsgespräche und eine öffentliche Veranstaltung wurden städtebauliche Missstände wie z.B. der Zustand der historischen Stadtmauer oder die ungestaltete Fläche des Graft- und Kirchplatzes identifiziert und Ziele und Maßnahmen für ein Erneuerungskonzept erarbeitet.
Als Ergebnis bleibt festzuhalten:
- Hahnenklee: Die Rathausstraße Hahnenklee weist als Zentrum von Hahnenklee- Bockswiese funktionale und gestalterische Defizite auf. Weiterhin bestehen auf den Verbindungswegen von der Rathausstraße zum Kurhaus sowie zum Kurpark Erneuerungsbedarfe. Der Ortskern soll als „Aushängeschild“ sowohl für die ca. 100.000 BesucherInnen als auch die 1.240 BewohnerInnen ein attraktives Ziel sein. Dafür sind insbesondere Investitionen in die Gestaltung / Sanierung und das Einzelhandelsangebot inklusive Angebotspräsentation erforderlich.
- Jürgenohl / Kramerswinkel: Jürgenohl entstand in den Nachkriegsjahren des Zweiten Weltkrieges als geplante Neusiedlung. Viele Familien sind damals in die neuen Mehrfamilienhäuser gezogen und haben den Stadtteil geprägt. Inzwischen präsentieren sich die wohnungsnahen Freiflächen oft als pflegeleichte, aber unbenutzte Abstandsflächen. Die Straßen sind in vielen Bereichen zu erneuern, der Marktplatz sollte umgestaltet werden. Im Quartier fehlt eine zentrale Begegnungsstätte für die Bürger, und die älteren Menschen benötigen dringend barrierefreien Wohnraum.
Die sozialräumlichen Problemlagen sind eng verknüpft mit dem Baukörper und dem baulichen Zustand der Wohnanlage sowie deren städtebaulicher Einbindung in das Umfeld. Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr (SUBV) der Freien Hansestadt Bremen hat im Dezember 2015 die Arbeitsgemeinschaft FORUM (Projektleitung) in Kooperation mit plan-werkStadt beauftragt, ein Integriertes Entwicklungskonzept für die Grohner Düne und ihr Umfeld zu erarbeiten. Weitere Kooperationspartner sind Dr. Nicolai Rosin von der Kanzlei „Ganten Hünecke Bieniek & Partner“, Bremen, sowie Andreas Fuchs, Robert C. Spies Gewerbe und Investment GmbH & Co. KG, Bremen.
Neben den üblichen energetischen Bausteinen Ist-Analyse, Potenzialermittlung und Maßnahmenkatalog wurde das Konzept um Stadtentwicklungsaspekte erweitert. Der Auftrag von plan-werkStadt bestand in der Entwicklung einer begleitenden Strategie, um die geplanten Maßnahmen zur energetischen Objektsanierung mit den Möglichkeiten der Stadtentwicklung zu stützen. Hierzu wurde u.a. die Entwicklung einer zentral gelegenen Fläche zu einem multifunktional nutzbaren Quartierspark geplant, für die ein Strategie- und Gestaltungskonzept entwickelt wurde. Die Planung wurde gemeinsam mit Bewohnern und Eigentümern in mehreren Workshops erarbeitet.
Das IEK dient als Grundlage für den für den Einsatz von Städtebauförderungsmitteln (Soziale Stadt, Stadtumbau West, Städtebaulicher Denkmalschutz) und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bis 2020. Das Konzept wurde in vier Projektentwicklungsworkshops mit vielen Engagierten aus dem Stadtteil erarbeitet. Die Deputation hat das IEK am 11.9.2014 beschlossen (vgl. hier). Einen Einblick in die Ergebnisse der Projektentwicklungsworkshops finden Sie hier.